Samstag, 8. Oktober 2016

Привет и салам дороги дуризей



Привет  и салам дороги дуризей

Nun bin ich schon seit fünfeinhalb Wochen weg von zu Hause. Obwohl die Zeit hier rasend schnell vergeht ist Deutschland bereits weit weit, weit entfernt für mich. Das ist auch einer  der Gründe warum ich meinen Blog länger nicht aktualisiert habe. Es ist einerseits manchmal gar nicht so einfach gleichzeitig voll und ganz „dort“ sein zu wollen und dennoch mit halben Kopf  an „Zuhause“ zu denken. Außerdem bleibt mir unter der Woche so wenig Zeit all die Dinge zu erledigen, die anstehen oder auf die ich einfach nur Lust habe. Denn Arbeit und anschließend Sprachkurs nehmen unter der Woche den ganzen Tag ein. Eigentlich wollte ich dieses Wochenende nutzen um endlich mal wieder raus aus der Stadt zu fahren und frischere Luft zu atmen und beim Wandern den Kopf frei zu bekommen. Aber mit dem Herbst, der schlagartig letzten Montag eingebrochen ist, kam auch meine erste Erkältung. Meine Energie, die durch die durch und durch anstrengende Arbeitswoche bereits enorm gering war, ist dadurch vollends zu neige gegangen und ich muss das Wochenende zu Hause verbringen. Es ist für mich noch sehr schwer mit meinen Kräften zu haushalten, da ich natürlich die wenig verbleibende freie Zeit voll und ganz ausnutzen möchte. 

In meiner Klasse wurde es die letzte Zeit ein wenig stressiger. Der Auslöser dafür: Die Assistentin der Lehrerin kommt nicht mehr, weil ihr Ehemann es ihr nicht mehr erlaubt…Das muss man sich mal auf der Zunge zergehen lassen!  Aber auf die gender roles hier werde ich in einem separaten Eintrag noch einmal eingehen. Folglich fallen die Aufgaben der Assistentin, wie etwa Tisch decken, Geschirr spülen, Essen zubereiten oder in der 5 Minuten entfernten Schule abholen, putzen, Pampers wechseln, füttern uvm, auf mich zurück. Deshalb arbeitet jetzt Kristina, die ein Praktikum für drei Monate in Ümüt-Nadjeschda macht, auch in meiner Klasse. Kristina spricht schon viel mehr russisch als ich, was mir einerseits beim Übersetzen eine große Hilfe ist. Andererseits wird jetzt für alle Beteiligten nochmal verdeutlicht wie schlecht die Kommunikation mit MIR funktioniert.  Auch der Deutschunterricht, den ich zu geben versuche, frustriert mich derzeit ein wenig.  Es ist einfach so schwer mit meinen russisch Kenntnissen deutsche Grammatik zu unterrichten. Außerdem müsste ich die Gruppe eigentlich in drei Gruppen unterteilen, da die Lernstärken dermaßen unterschiedlich sind, das es unmöglich ist, den Mädchen die gleichen Aufgaben zu geben.  Dennoch bin ich mir bewusst, dass ich durch meinen Unterricht (mind. Zweimal wöchentlich) Elisa (die Klassenlehrerin) sehr entlaste, die derzeit sehr unter Stress steht. Derzeit studiere ich auch ein deutschsprachiges  Herbstlied mit allen ein, das wir am Herbstfest im Oktober vorsingen werden. An den Tagen an denen ich keinen Deutschunterricht gebe kümmere ich mich in der Zeit, während Elisa unterrichtet um zwei Jungs. Kristina und ich müssen immer wieder feststellen wie schwer es für die beiden ist zu Zählen und ein Verständnis für Menge zu haben, Zahlen zu  schreiben und zu erkennen, Buchstaben zu schreiben und zu erkennen etc.  -Dinge die für uns ganz einfach und selbstverständlich sind..
Ganz kurz zum täglichen Ablauf:
Der Tag beginnt immer mit einem gemeinsamen Morgenkreis in der Schule, bei dem alle Klassen anwesend sind. Anschließend laufen bzw. rollen wir, die Werkoberstufe, zu unserer Klasse, die wie bereits erwähnt ein paar Minuten Fußweg von der Schule entfernt ist. Dort beginnt der Tag mit Kunstunterricht und einem anschließenden Frühstück. Darauf folgt dann der Hauptunterricht. Nach dem Mittagessen bleibt dann noch eine gute Stunde, die die Schüler*innen im Garten verbringen. Die Lücken des Tages füllen sich mit den oben genannten Aufgaben, die früher  größtenteils von der Assistentin übernommen wurden.  

Ich hoffe ihr habt einen ersten groben Einblick in meine Arbeit bekommen.
 Bei Fragen schreibt mir gerne eine E-Mail oder einen Kommentar.

Ich sende euch ein bisschen von unserer wunderschönen Herbstsonne und den mittlerweilein weiß gefärbten Berggipfeln, die ich jeden Morgen auf dem Weg zur Arbeit sehe.


Пока Пока
Eure Lissa!


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